selbstKREATIONEN

Kooperationsprojekt mit der Schule Osternburg (inklusive Oberschule)
Materielle Kultur: Textil und M.Ed. Textiles Gestalten, 2022, Patricia Mühr und Sabine Müller-Jentsch (Mitwirkende Lehrerin)

Geleitet von dem Konzept der Material Literacy sowie von Konzepten der Kulturvermittlung, die sich als kritische Praxis verstehen, wurden im Sommer 22 von BA- und Master of Education-Studierende verschiedene künstlerisch-edukative Mikroprojekte mit unterschiedlichen Kooperationspartner*innen durchgeführt. Begleitet werden diese Projekte durch Vertreter*innen der Universität und der Schule (Konzept Mitwirkende Lehrer*in).

Impulse

Vorgeschaltet ist der Realisierungsphase, die theoretische, anwendungsbezogene Auseinandersetzung mit Ansprüchen der Kulturvermittlung, Teambildungsprozesse, eine intensive Recherche über Lebenswelten der Schüler*innen, ein Austausch mit der Adressat*innengruppe über deren Interessen sowie Möglichkeiten der künstlerisch-ästhetischen Umsetzung. Die Nachbereitung erfolgt aktuell durch eine schriftlich-visuelle Dokumentation: die Projektphasen, der Beteiligungsgrad der Teilnehmenden, die eigene Rolle als Vermittler*in sowie Teambildungsprozesse werden dokumentiert und reflektiert. Beschrieben und visuell dokumentiert wird, ob ein möglichst hoher Grad an Beteiligung durch die konzeptionelle Rahmung erreicht werden konnte. Mit welchen Mitteln? Warum nicht? Wie könnte es gelingen?


So konzipierten beispielsweise Studierende einen Handlungsrahmen zum Thema Ich-Bildungen und Empowerment für eine 8te Klasse. Schüler*innen thematisierten sich selbst und entwickelten Vorschläge zur Selbst-Repräsentation.

Wie und warum inszeniere ich mich selbst?
Wie will ich selbst von anderen Personen wahrgenommen werden?
Wer bestimmt, wie ich gesehen werden will?

Mittels Übungen und fantasievollen Anregungen (Maskeraden ohne sich maskiert zu fühlen) wurden Bilder des Selbst als Selbstoptimierungsstrategien thematisiert, verworfen und entworfen. Das Projekt sollte einen hohen Beteiligungsgrad ermöglichen. Außerdem – so auch eine Bedingung der Veranstaltung – sollten außerschulische Lernorte genutzt werden. Die Auseinandersetzung und Beforschung des Selbst erfolgte in der Schule und im Unitheater „Unikum“. Auf der Bühne stellten die Jugendlichen beispielsweise Instagram-Posen nach.

Arbeitsphase im Unikum

Sie setzten sich mit technischen Tools auseinander, die über Filter vermeintliche Natürlichkeit und Künstlichkeit herstellen können, aber auch mit den immer gleichen Bildern von Jugendlichen, die diese zu Stereotypen fixieren. Alle Beteiligten wurden durch diese Beforschung für Bildwelten im Kontext der Selbst-Repräsentationen sensibilisiert. Gegenentwürfe wurden in der Textilwerkstatt der Schule durch selbsthergestellte Portrait-Stencil entwickelt und angefertigt. Abschießend wurden die Ergebnisse in der Aula präsentiert. Während die Jugendlichen und die Student*innen etwas über sich selbst gelernt haben, haben die Studierenden zudem ihre Rollen erforscht und interessante Erkenntnisse auch für Dritte artikuliert.

Sag’s mit Worten
Graffiti-Methode

Studierende: Julia Keller, Karen Jäckel, Janine Heubach und Jessica Wilhelm
Arbeitsbereich: Vermittlung