Das Unsichtbare sichtbar machen – wie wir mit Kleidung lernen können, fairer miteinander umzugehen

Kooperationsprojekt mit der Oberschule Osternburg 
Materielle Kultur: Textil, Sommersemester 2025, Patricia Mühr und Sabine Müller-Jentsch (Mitwirkende Lehrkraft)

Das Projekt entstand im Rahmen des Seminars „Materielle Kultur in künstlerisch-edukativen Settings II“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Studierende entwickelten dabei in Kooperation mit schulischen Partner*innen künstlerisch-edukative Mikroprojekte, die sowohl ästhetische Praxis als auch gesellschaftliche Fragestellungen aufgriffen. Vorbereitend auf die Realisierungsphase fanden theoretische und anwendungsbezogene Auseinandersetzungen mit verschiedenen Vermittlungskonzepten, Kooperationsprozessen sowie intensiven Recherchen zu Vermittlungsmethoden statt. Begleitet wurde das Projekt von Patricia Mühr und Sabine Müller-Jentsch. Im Anschluss erfolgte die Aufbereitung in Form einer Projektdokumentation, in der sowohl die Projektphasen als auch die Rollen der Studierenden als Vermittler*innen reflektiert und kritisch hinterfragt werden.

Unser Workshop „Das Unsichtbare sichtbar machen – wie wir mit Kleidung lernen können, fairer miteinander umzugehen“ richtete sich an Schüler*innen des WPK-Kurses Textiles Gestalten der Oberschule Osternburg (Jahrgang 7). Im Zentrum stand das Thema Zuschreibungen: Kleidung wurde dabei nicht nur als Alltagsgegenstand, sondern als gesellschaftliches Ausdrucksmittel betrachtet, das soziale Kategorien wie Geschlecht, Herkunft oder Zugehörigkeit sichtbar macht. Ziel war es, Mechanismen von Aus- und Einschluss kritisch zu reflektieren und die Schüler*innen für die Wirkungen ihres sprachlichen und nonverbalen Handelns zu sensibilisieren. Hierbei sollte eine möglichst hohe Beteiligung der Schüler*innen und anderer Akteur*innen durch partizipative Ansätze geschaffen werden. Übergeordnetes Ziel war es zudem, zu einem respektvolleren und diskriminierungsfreien Miteinander im schulischen Alltag beizutragen.

An drei Projekttagen kombinierten wir performative Methoden (wie Standbilder, Bildkartenarbeit etc.) mit textilen Praktiken, wie zum Beispiel Drapieren oder Verfremden. Dabei entstanden Erfahrungsräume, in denen die Schüler*innen Zuschreibungen erproben, hinterfragen und kreativ dekonstruieren konnten. Offene Aufgabenstellungen, pantomimische Übungen und variierende Arbeitsformen ermöglichten es, alle Schüler*innen in den Prozess zu integrieren.

Studierende: Julia Mönnich, Henrike Neumann und Lena de Boer