Künstlerisch-edukative Settings

Materielle Kultur: Textil, 2017, Patricia Mühr, Sabine Müller-Jentsch (Mitwirkende Lehrerin)

Dinge des Alltags prozessieren vielfältige Bildungsimpulse. Wie diese im Kontext Universität, Schule und an anderen außeruniversitären und außerschulischen Orte wie z.B. der Straße sich ereignen können, wird in dem Modul mkt231 thematisiert und im Modul mkt241 exemplarisch ausprobiert.
Geleitet von dem Konzept der Material Literacy, das sich auf „Selbstorganisationsdispositionen“ (Becker 2005, S. 13) bezieht, sowie von Konzepten der Kulturvermittlung, die sich als kritische Praxis (Eva Sturm 2001; Carmen Mörsch 2012) verstehen, werden künstlerisch – edukative Projekte mit unterschiedlichen Kooperationspartner_innen realisiert. Eine Frage an die Kulturvermittlung ist z.B. die Frage danach, welchen Stellenwert die Beteiligten in den Konzepten aber auch in der Umsetzung einnehmen/einnehmen können. Aktive Teilnahme, Teilhabe und Selbstermächtigung soll dadurch entstehen, dass die Beteiligten vernetztes Wissen und Können auf praxisbezogenen Settings beziehen.Davon ausgehend, setzen sich die Studierenden mit verschiedenen Konzepten und Theorien der Kulturvermittlung im Kontext von Ansätzen und Methoden ästhetischer Bildung auseinander, um schließlich die Fähigkeit zur selbständigen Erarbeitung und Planung eines Projekts zur Vermittlung Materieller Kultur zu entwickeln. Im Sommersemester entstehen aus Projektideen praxisbezogenen Settings, die durchgeführt, ausgewertet, und erneut theoretisiert und schließlich dokumentiert werden. Die hier vorgestellten Projektbeispiele sind Ergebnisse unserer Kooperationstätigkeit.

Projekt 1: Schwarzlichttheater

Der Projekttitel weist bereits auf die Schwerpunktsetzung Körper, Kleidung und deren Möglichkeiten der Sichtbarkeit hin. Ziel des Mikroprojektes war die Sensibilisierung für Bekleidung hinsichtlich ihrer auditiven und visuellen Transformationsmöglichkeiten. Thematisiert wurden Bekleidung und ihre audio-visuellen Verfremdungsmöglichkeiten
über eine Schwarzlichtshow. Durch Schwarzlichtlampen, die ausschließlich weiße oder neonfarbene Elemente zum Leuchten bringen, bleiben die Spielenden unsichtbar.

Es entstehen ungewöhnliche Effekte für die Betrachtenden. Der Vorteil der Technik ist zudem, dass eine Aufführung nicht an ein fixes Theater gebunden ist. Das technische Equipment ermöglicht so eine nicht standortgebundene Inszenierung von kurzer Dauer. Für das Projekt haben Schüler_innen in der Innenstadt von Oldenburg alltägliche Geräusche nicht nur von Kleidung aufgenommen. Die Geräusche wurden anschließend in einem Schwarzlichttheater re- und auch dekontextualisiert. Die Schüler_innen entwickelten daraufhin kleine Storys und Sequenzen und präsentierten diese dem gesamten achten Schuljahrgang. Ein Schwarzlichttheater von und mit Schüler_innen der Schule am Bürgerbusch.

Projekt 2: Wortklänge

Am 15. Juni 2016 auf dem internationalen Sommerfest der Universität Oldenburg wurden Teilnehmer_innen des Fests Erfinder_innen und gaben fremde Wortklänge neue Bedeutungen.

Projekt 3: Do it Yourself

Do-It-Yourself-Projekte mit Schülerinnen der Schule am Bürgerbusch in Oldenburg:

1. T-Shirts mit Schablonen gestalten (0:00)
2. Jute-Beutel gestalten (0:38)
3. Mini-Tischkicker basteln (1:57)
4. Tattoos selber machen (2:40)